Mit einem Leitbild kann den Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit eine grundsätzliche Vorstellung über angestrebte Ziele und Verhaltensweisen der Organisation gegeben werden. Es ist wie ein Leitsystem, an dem sich Handlungen orientieren sollen. Bei grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen, die problematisch auf das Tätigkeitsfeld wirken, kann das Leitbild u. a. ein Instrument sein, die Veränderungen als Ressource zu nutzen. Ein bestehendes Leitbild kann auf den Prüfstand gestellt werden, wenn es um Fragen der Diversität, Antidiskriminierung und Inklusion in der Pflegeinrichtung geht.
Sowohl für die Entwicklung eines diversitätssensiblen Leitbildes, aber auch bereits im Hinblick auf eine generelle diversitätsorientierte Öffnung innerhalb eines Betriebs bzw. einer Einrichtung ohne einen umfangreichen Leitbildentwicklungsprozess, ist eine Auseinandersetzung mit den nachfolgenden Fragestellungen sinnvoll:
- Sind diese Themen in unserer Kernphilosophie verankert?
- Vertreten wir dieselben Werte in unserem täglichen Miteinander?
- Was bedeutet der Einsatz von internationalen Pflegekräften für unser Selbstverständnis?
- Was ist uns wichtig bei den Themen Diversität und Antidiskriminierung?
- Was wollen wir unseren Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern und unseren Klientinnen und Klienten vermitteln?
Warum ist die Bearbeitung von diversitätssensiblen Fragestellungen sowohl für die Leitbildentwicklung als auch ein interkulturelles Onboarding relevant?
Mit Hilfe der oben genannten und ähnlichen Fragen kann überprüft werden, auf welchem Stand ein ggf. bereits bestehendes Leitbild ist und ob sich die gesellschaftlichen Veränderungen darin widerspiegeln.
Falls ein Leitbild noch nicht vorhanden ist, kann in der Pflegeeinrichtung grundsätzlich und in größerem Umfang über gemeinsame Werte und den Umgang mit Diversität, Antidiskriminierung und Inklusion reflektiert werden, um ein kultursensibles Miteinander und bei Bedarf diversitätsorientiertes Leitbild zu entwickeln.
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